90 Jahre sei ein stattliches Alter für einen Verein und doch sei es der DJK Wegfurt stets gelungen Trends der Zeit aufzugreifen, sportliche und kulturelle Angebote zu entwickeln, was die derzeitige Mitgliederzahl von 313, in einem 600 Einwohnerdorf eindrucksvoll belege. „Unser Haus ist nach 90 Jahren trefflich bestellt“, konnten die Vorsitzenden zufrieden feststellen.

Entsprechend dem Jubiläumsmotto verglichen sie die DJK Wegfurt mit einem stattlichen Baum und einem Nest. Ein Nest für jeden, der Gemeinschaft erleben, sich sportlich, kulturell oder einfach nur durch Mitarbeit in einer Dorfgemeinschaft, betätigen möchte. Aber auch ein Nest für jeden der Ansprache, Gemeinschaft und Zusammenhalt erleben möchte.

Die Entwicklung der DJK Wegfurt sei nun nach 90 Jahren aber nicht abgeschlossen. „Wir wollen mit Zielstrebigkeit und Kreativität dieses Nest weiter ausbauen und den Baum, der dieses Nest trägt weiter gedeihlich wachsen lassen.“ Der Samen für den Baum wurde 1921 von einigen Männern mit der Gründung des Fußballclub FC Wegfurt gelegt. 1932 wurde eine DJK-Abteilung innerhalb des katholischen Burschenvereins gegründet. Wie der Schirmherr Egon Sturm erinnerte, gab es also eine Zeitlang sogar zwei Fußballvereine in Wegfurt.

 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 das Vereinsleben des FC Wegfurt wieder aufgenommen. Fußball wurde auf einem Waldsportplatz am Markberg gespielt, die Männer von damals zählen heute zu den Ehrenmitgliedern der DJK Wegfurt. Am 30.10.1955 wurde dann aus dem FC Wegfurt die DJK-FC 1921 Wegfurt. Beide Vereine wurde also zusammen geführt und gemeinsam wurden die Weichen für den heutigen Verein gestellt. 1957 wurde mit dem Bau des Sportplatzes begonnen, 1961 erfolgte der Bau des Vereinsheims, die Erweiterung wurde 1969 in Angriff genommen.

 

Inhaltlich befasste sich der Verein nicht nur mit Fußball, es wurde Theater gespielt und Büttenabende abgehalten. In den Jahren 1974/76 wurde die Katholische Junge Gemeinde in die DJK Wegfurt integriert, die Einbindung der Jugend verhalf dem Verein zu neuem Wachstum.

1977 formierte sich eine aktive Wandergruppe, 1978 wurde eine Schützenabteilung aufgebaut, ab 1979 bereicherte die Trachtengruppe „Daanzgesindel“ das Vereinsleben, die „Wäfeter Fosenöchter“ rundeten ab 1982 die kulturellen Aktivitäten der DJK ab. Die 80er Jahre waren vom Bau der Geisfürsthalle geprägt, 1988 gründete sich die Damengymnastik und mit dem Schützenfest und Trachtenfest Ende der 80er Jahre feierte die DJK Wegfurt die bislang erfolgreichsten Vereinsfeste.

 

Die 90er Jahre wurde genauso arbeitsreich wie die 80er. Die Rhöner Laienspielgruppe setzte Akzente im Mundarttheater, die Wäfester Fosenöchter entwickelten sich zum Zuschauermagnet in der oberen Rhön. In den Jahren 1992/94 wurde das Rasenspielfeld angelegt.

1999 begann für die Fußballabteilung mit dem Zusammenschluss der DJK Schönau zum FC Schönau-Wegfurt ein erfolgreiches Fußballjahrzehnt. Die demografische Entwicklung machte vor Schönau und Wegfurt nicht halt, so dass mit einer Fusion mit dem VfR Bischofsheim zum neuen Fußballclub „Stadt Bischofsheim“ das Erreichte abgesichert werden soll.

Die ersten zehn Jahre im neuen Jahrhundert standen nicht mehr im Zeichen von großen Investitionen, sondern in der Stärkung des Innenlebens des Vereins, es wurden für die Verantwortungsbereiche Teams gebildet. Auch in Zukunft möchte die DJK Wegfurt Anlauf und Anker für das dörfliche Leben und die Dorfgemeinschaft bleiben, das Erreichte bewahren und im Sinne der Vorfahren weiterentwickeln. „Die DJK Wegfurt ist gerüstet für dieses Jahrhundert und fit genug und zielstrebig ihren 100. Geburtstag zuzustreben.“